Aktuell sind gerade mal wieder ein paar Artikel über Google+ im Umlauf, die mich teilweise den Kopf schütteln lassen. So lässt sich Irina Hey zu der Aussage verleiten „Google+ verwandelt sich immer mehr in eine Art Fachplattform„.

Hmm, geschieht das wirklich? Glaubt man nämlich stattdessen Sabine Hass, so entwickelt sich Google+ eher in Richtung BILD-Zeitung.

So sehr ich die beiden Damen schätze, hier kann ich beide Meinungen definitiv nicht in der Form teilen.

Ja, Google+ wird immer fotolastiger. Das sehe ich aber nicht als Negativmerkmal. Zudem kommt es halt auch immer darauf an, wen ich einkreise. Ich selbst habe viele Fotografen eingekreist, weil mich Fotos halt auch interessieren. Hätte ich mehrheitlich Juristen eingekreist, bekäme ich wohl mehr Text als Fotos zu sehen. Es liegt also an jedem selbst, was man in seiner Timeline vorfindet. Daß Google+ eine größere Gefahr für traditionelle Fotoplattformen als denn für Facebook ist, davon rede ich schon seit längerem. Wer schon mal auf einem Barcamp in einer meiner Google+ Sessions war, der weiß das.

Wer mehr Texte lesen will, schaut vielleicht mal in die eine oder andere Community rein sofern es nicht gerade einen Fotocommunity auf Google+ ist. 😉

Aber auch Fotopostings sorgen auf Google+ durchaus für Diskussionsstoff. Und das Diskussionsniveau ist dort auf jeden Fall immer noch viel höher als auf Facebook. klar, geht es um politische Themen nähern sich beide Niveaus durchaus etwas an, aber sonst bemerkt man da auf jeden Fall größere Unterschiede.

Was das von Irina angezweifelte Thema „private Nutzung von Google+“ angeht, so müsste man da sicher erst einmal definieren, was man darunter versteht. Es ist sicher nicht vergleichbar mit Facebook, aber will Google+ sich überhaupt mit Facebook vergleichen? Dennoch gibt es da ne Menge Leute, die halt tatsächlich rein privat unterwegs sind, mitdiskutieren, posten. Es gibt halt noch sehr viel mehr als nur den Onlinemarketingbereich. Ob ich mich für das Reisen mit der Bahn interessiere, für Lost Places oder den Harz – es gibt für (fast) alles eine passende Community. Würde Irina da mal über den Tellerrand schauen, würde sie das auch sicher mitbekommen.

Und was ist Google+ nun tatsächlich?

Google+ ist irgendwie von allem etwas: eine Heimstatt zahlreicher Communities, ein Newsportal, ein soziales Netzwerk, eine Fotoplattform. Der Versuch Google+ in eine Schublade zu stecken wird immer misslingen, denn dafür ist die Plattform einfach zu breit aufgestellt. Wie man es letztlich für sich selbst nutzt, bleibt jedem selbst überlassen. Letztlich bekommt man bei Google+ genau das präsentiert, was einen auch wirklich interessiert – sofern man den richtigen Leuten folgt. Das alleine ist der Schlüssel dazu um Freude an dieser Plattform zu finden.

Nebenbei: die von Sabine angeprangerten Gifs und Catcontent-Fotos sind bei mir im Stream faktisch nicht zu finden oder zumindest in so geringer Zahl, daß ich sie nicht wirklich wahrnehme. Liegt halt wirklich daran, wem man folgt und nicht an der Plattform selbst.

Von admin

Ein Gedanke zu “Google+ ist anders als manch einer glaubt”
  1. Da gab es doch mal den Spruch mit dem Foto – sorry Bild – das mehr als tausend Worte sagt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es eine Vielzahl von richtig guten Fotos auf Google+ gibt – wahrscheinlich auch auf Facebook. Aber in meinem Bekanntenkreis dominieren dort die Hobbyfotos.
    Fest steht, dass Google+ mehr business ist als Facebook und nicht ganz so „geierig“ wie Xing. Allerdings muss ich mir bei der Pflege schon an die eigene Nase fassen, denn da sollte – zumindest in meinem Profil – deutlich mehr stehen. Und obwohl ich in den Bereichen Marketing und Vertrieb unterwegs bin fällt es mir immer noch schwer, jedes noch so kleine Ereignis auf der Plattform zu posten. Zugegeben, da haben manche jüngeren Zeitgenossen mir etwas voraus… :-).

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