Pinterest war inzwischen schon sehr häufig Thema meiner Blogbeiträge, nun möchte ich direkt auf die Nutzungsmöglichkeiten für Unternehmen eingehen. Eines vorweg: niemand MUSS jetzt unbedingt bei Pinterest mitmachen. Der Beitrag soll nur Möglichkeiten aufzeigen die sich durch Pinterest ergeben. Jedes Unternehmen sollte aber im Rahmen seiner Social Media-Strategie prüfen, ob und in welcher Form sich Pinterest sinnvoll integrieren läßt. Dieser Beiträg soll dieser Prüfung Hilfestellung geben und Ansatzpunkte schaffen.

Zuerst einmal möchte hier nochmal auf meine anderen Blogbeiträge zu Pinterest hinweisen, die sicher in ihrer Kombination mit diesem Beitrag ebenfalls hilfreich sein können:

Die letzten Statistiken belegen es, Frauen dominieren Pinterest. In den USA liegt der Frauenanteil bei 83 %, in Großbritannien bei 44 %. Deutschland, mit bisher rund 70.000 Usern, ist noch ein ganz kleines Licht. Dennoch dürfte auch hier mittelfristig mit einem stetigen Anstieg der Userzahlen und mit einer hohen Beteiligung weiblicher User zu rechnen sein. Es kann also nicht schaden, sich schon jetzt darauf einzustellen.

Da Frauen auf Pinterest eindeutig in der Überzahl sind, eignet sich Pinterest in erster Linie natürlich für Unternehmen die eine überwiegend weibliche Zielgruppe haben.

Hier einige Tips für verschiedene Branchen zu den Möglichkeiten von Pinterest:

1. Pinterest für Fotografen

Ihr seid professioneller Fotograf, vielleicht mit Schwerpunkt Hochzeits- oder Schwangerschaftsfotografie? Dann dürfte sich Pinterest gut dazu eignen, andere von euren Qualitäten als Fotograf zu überzeugen. Legt entsprechende Boards zu den einzelnen Themen an, befüllt sie mit passenden Fotos und weißt in den Bildbeschreibungen und Kommentaren zu den einzelnen Fotos darauf hin, daß ihr der Fotograf seid und das auch beruflich macht, alles natürlich in einem entsprechenden Rahmen und nicht zu plump.

2. Pinterest für Friseure und Kosmetikstudios

Ich als Mann kann damit zwar gar nichts anfangen, aber Frauen lieben Fotos von tollen Frisuren und lackierten Fingernägeln (oder meinetwegen auch Zehennägeln). Auch hier bietet sich ein idealer Ansatzpunkt die eigenen Unternehmensleistungen via Pinterest zu präsentieren. Gerade auch im Bereich Kosmetik gibt es zahlreiche Frauen die bloggen und ebenfalls diverse Produkte usw. vorstellen. Diese Blogs werden häufig von vielen anderen Frauen gelesen. Als Kosmetikstudio hat man nun mit Pinterest ebenso eine Alternative andere auf sich gezielt aufmerksam zu machen.

3. Pinterest für die Touristikbranche

Für alles was mit Reisen und Touristik zu tun hat, ist Pinterest ideal. Hotels können hier nicht nur ihre eigenen Hotelfotos präsentieren, sondern zudem auch ihren Hotelgästen die Möglichkeit einräumen Fotos vom Hotel dranzupinnen. Außerdem müssen es ja nicht nur Fotos vom Hotel sein, sondern auch Bilder von nahegelegenen Ausflugszielen bieten sich hier an.

Neben Hotels finden hier auch die zahlreichen regionalen Tourismusverbände, Freizeitparks, Stadtführer und auch die verschiedenen Kommunen selbst gute Möglichkeiten sich und ihre Region professionell zu präsentieren. So kann man z.B. auch Fotos als Empfehlung für Wanderstrecken oder von Veranstaltungen in der jeweiligen Region dort präsentieren. Wer mit seinen Kunden bzw. Gästen optimal kommunizieren möchte, bietet ihnen auch die Möglichkeit selbst Fotos anzupinnen, ggf. in einem separaten Board.

4. Pinterest für die Gastronomie

Nicht erst seit Foodspotting fotografieren immer mehr Leute ihr Essen. Gastronomen sollten dies nutzen und sich und ihre kulinarischen Spezialitäten auf Pinterest präsentieren.

Verlinkt mit der jeweils online verfügbaren Speisekarte oder (bei Rezepteblogs) mit dem Link zum jeweiligen Rezept ergeben sich hier ausgezeichnete Möglichkeiten neue Gäste für das Lokal oder Traffic für die eigene Webseite zu generieren. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich um Systemgastronomie oder 3-Sterne-Restaurant handelt. Wichtig ist nur eines: es muß lecker aussehen und Appetit machen.

5. Pinterest für die Möbelbranche

Frauen richten liebend gerne Wohnungen ein und das bemerkt man auch bei Pinterest. Unzählige Fotos von Einrichtungsgegenständen und Möbeln sowie diversen Wohnungsaufnahmen sind dort zu finden. Eine wahres Paradies für Ladengeschäfte und Onlineshops, die in diesem Segment tätig sind.

Wie wäre es denn z.B. mit einem Gewinnspiel bei dem die (potentiellen) Kunden Fotos ihres Wohnzimmers an das Board pinnen sollen und das Foto mit den meisten Repins gewinnt einen Einkaufsgutschein? Das Board dürfte sich sicher schnell mit schönen Fotos füllen und durch die Repins wird auch der Channel populär und damit das Unternehmen selbst.

6. Pinterest für Zeitungen und Zeitschriften

Auch die Totholz-Verlage (und ihre Onlineableger) können sich Pinterest zunutze machen. Ein Foto sagt mehr als tausend worte, macht jedoch zugleich neugierig auf die Geschichte die mit diesem Bild verknüpft ist. Warum also nicht die Titelbilder diverser Magazine auf Pinterest veröffentlichen oder z.B. Fotos zu besonders interessanten Stories (und mit dem Onlinetext vernüpfen)?

Damit läßt sich sicher auch der Onlineverkauf von Abos der Printmagazine oder die Bestellung diverser Einzelhefte ankurbeln. Auch hier gilt: immer beachten, daß die Mehrheit der Pinterestnutzer weiblich ist.

Das waren nur sechs Möglichkeiten für Unternehmen verschiedener Branchen, für die Pinterest von Interesse sein könnte. Jeder sollte selbst entscheiden ob dieser Dienst ihm für sein eigenes Unternehmen nützlich sein kann. Beachten sollte man auf jeden Fall auch die rechtlichen Stolperfallen, insbesondere hier in Deutschland. Dennoch sollte man sich davon nicht zu sehr abschrecken lassen, sondern vielleicht versuchen diese elegant zu umschiffen, was mit selbstproduzierten Fotos recht einfach sein dürfte.

Von admin

5 Gedanke zu “Pinterest für Unternehmen”
  1. Wenn die AGB von Pinterest nicht überarbeitet werden, sollten sich Unternhemen eher hüten dort Bilder zu veröffentlichen. Immerhin steht in den AGB das die Bilder zum Eigentum von Pinterest werden und diese z.B. auch verkauft werden könnten.

    1. Ach kommm, scheiß auf die Urheberrechtsdebatte. Das Ding ist ein Trafficlieferant und wenn ich als Unternehmen dort die Zielgruppe antreffe, dann wären mir irgendwelche Bildrechte sowas von schnuppe. Davon abgesehen, kann man es doch auch als Kompliment ansehen, wenn andere das Bild so toll finden, daß sie es auch haben wollen. Wir müssen uns langsam von unserer typisch deutschen engstirnigen Denkweise verabschieden. Würdest du wegen der Rechte an einem Bild wirklich lieber auf entsprechend großen Traffic (und ggf. Umsatz) verzichten wollen?

  2. „Danke für den Beitrag. Ich bin über einen Link von SuperClix.de auf diese Seite hier gekommen – und habe mal wieder was neues gelernt. Pinterest kannte ich bis jetzt noch nicht.“

    Da sind wir jetzt schon zwei 😉

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