In den letzten Tagen tauchten wieder vermehrt Aussagen auf, Google+ wäre tot. Erschreckend dabei für mich, wenn solche Aussagen von Menschen kommen, die ich bis dato eigentlich für kompetent hielt.

Ja, das kann man so sagen, aber dann hat man Google+ halt nicht begriffen. Schau ich mir das Google+ Profil von Stefan an, werde ich in meiner Vermutung bestätigt. Einfach nur Links reinballern und ansonsten wenig bis nicht agieren in Form von Kommentaren, +1 oder Mitarbeit in Communities führt halt dazu, daß Google+ verwaist. Da nützen dann auch über 6.000 Kreislinge nichts, wenn man selbige nicht hegt und pflegt.

Im Grunde ist Google+ nicht anders als Twitter oder Facebook. Wer viel interagiert, der erhält viele Reaktionen. Das führt zu mehr Kreislingen, zu mehr Views, zu mehr Traffic. Die Viewzahl von Stefan, die er seit seinem Einstand auf Google+ vor über drei Jahren erzielt hat, die erziele ich aktuell auch: innerhalb eines Monats allerdings. Selbst an Tagen wo ich auf Google+ nichts poste, kommentiere usw. erreiche 2.000 Views meines Profils und meiner Beiträge. An guten Tagen, wenn ich zum Beispiel eine neue Fotoserie online stelle, können es aber auch mal locker fünfstellige Viewzahlen sein. Wer da von einem toten Dienst redet, beweist einfach nur sein Unkenntnis des Dienstes. Klar, wer auch überall das Gleiche postet, der darf sich nicht wundern wenn bei ihm dort keiner liest, kommentiert whatever. Vielleicht privat einfach mal über den Tellerrand schauen, nicht überall 1:1 die gleichen Inhalte posten, die gleichen Personen einkreisen. Dann wirds auch nicht langweilig und der Stream rockt richtig.

In meinen Kreisen sind nur ganz wenige SEO- und Social Media-Leute, auf Google+ fahre ich eine ganz andere Strategie und das recht erfolgreich, wenn ich mal meine Zahlen mit denen von Stefan vergleiche. Und auch die immer wieder gemachte Aussage auf Google+ wären keine „normalen“ Menschen kann ich so nicht unterschreiben. Gerade dort habe ich sehr sehr viele Menschen abseits meiner bisherigen Filterbubble kennengelernt, einige auch schon live getroffen. Und auf keiner anderen Plattform haben mich so viele Leute eingekreist wie auf Google+. Selbst Twitter mit über 3.800 Followern wurde längst von Google+ überholt, wo mich inzwischen über 5.600 Kreislinge hinzugefügt haben.

Wer auf Google+ erfolgreich sein möchte, der kann das auch. Dafür ist es nötig den Dienst wirklich auch selbst aktiv zu nutzen und das nicht nur als Linkschleuder. Dazu gehört auch mal über den Tellerrand zu schauen und natürlich auch Zeit zu investieren. Und man muß offen sein für neue Dinge und nicht alles unbedingt direkt mit anderen Diensten vergleichen wollen. Google+ ist nicht Facebook, ist nicht Twitter, ist nicht Instragram, ist nicht Pinterest. Google+ ist Google+ und das ist auch gut so.

Von admin

6 Gedanke zu “Google+ ist nicht tot, auch wenn das manche behaupten”
  1. Hi Thorsten,

    danke für den Artikel, schöner hätte man es nicht auf den Punkt bringen können. Sehr schön!

    LG aus Karlsruhe,
    Dirk
    PS: Bald gibt es hier bei uns im wilden Süden wieder ein Barcamp. Kommst Du wieder vorbei? Hatte Deine SEO-Session vor 2 Jahren gesehen… Fabian rückt hoffentlich bald konkrete Infos raus! 😉

    1. Hi Dirk,

      nein nach Karlsruhe schaffe ich es dieses Jahr nicht. Bin im November bereits fest verplant für die Camps in Hamburg und Frankfurt/Main. Das muß reichen.

  2. Es ist schade, wenn auch nicht ganz überraschend, dass du nur den Ausgangstweet zitierst, aber nicht den daraus resultierenden Dialog bei Twitter. Denn so erfreulich es ist, dass Du mit deinen Aktivitäten bei Google+ offenbar eine große Reichweite hast (und nach deinen Worten „erfolgreich“ bist), so wenig hat das mit einer strategischen Betrachtung zu tun. Denn darum ging es mir an der Stelle, nicht um Plattformwissen.

    Es gibt Cases, wo auch Google+ seinen Mehrwert einbringt – genauso wie es auch heute noch Foren und andere Plattformen gibt, die je nach Thema und / oder „Nische“ weitaus besser geeignet sind für die Kommunikation einer Marke als die „großen“ Plattformen Twitter und Facebook. Es hängt von den Zielen des Kunden und von der daraus abgeleiteten Strategie ab, welche Kanäle und Plattformen ins Visier genommen werden. Und Google+ rutscht da einfach immer mehr nach unten auf der Liste – genauso wie in der Nutzung und Wahrnehmung der allermeisten Akteure (innerhalb der Social Media Blase, aber auch ausserhalb).

    1. Und im letzten Posting sagst du es: „innerhalb der Social Media-Blase“. Diese Blase spiegelt aber nicht Google+ komplett wieder. Nee, ich denke du machst es dir zu einfach. Denn gerade in dieser Branche werden die größten Fehler gemacht: jeder folgt auf jeder neuen Plattform jedem, dem er woanders auch bereits folgt und wundert sich über die überall gleichen Inhalte. Dann wirds langweilig, man zieht sich von der Plattform zurück und dann ist die Plattform Schuld an allem.

      Ich gebe dir recht in Bezug auf die Aussage, daß eine passende Strategie nötig ist. Für Dinge wie einen Supportkanal würde ich auch eher auf andere Plattformen setzen, aber pauschal Google+ zu verurteilen halte ich für falsch, ebenso die Aussage, daß Google+ mit der (äußerlichen) Abschaffung des Authorranks seinen letzten Vorteil verspielt hat. Das habe ich in einem anderen Blogpost hier auf diesem Blog erst kürzlich erläutert.

  3. Finde es schwierig, da zu diskutieren, wenn du einzelne Halbsätze herauspickst und dann in die Interpretation einsteigst – da machst du es dir zu einfach. Ich gebe jedenfalls Google+ keine Schuld, pauschal ohnehin nicht. Und das ist ein Beispiel, der Personenkreis ausserhalb der Blase ein anderes. Google+ mag eine unterschätzte Plattform sein, aber eine in klassischem Sinne (d.h. im Sinne großer Reichweiten) „erfolgreiche“ ist sie auf keinen Fall. Und da helfen auch deine persönlichen „Erfolgszahlen“ nicht im geringsten, denn das sind erst mal Einzelfälle. Wir aber reden hier über eine strategische Einschätzung, auf welcher Plattform ich als Marke entsprechend meine Zielgruppe vorfinde.

    Es entsteht der Eindruck, dass Du da etwas persönlich nimmst, was du als Berater besser nicht persönlich nehmen solltest – die kritische Auseinandersetzung mit Google+ sollte möglich sein, ohne dass Du gleich meinst, „Deine“ Plattform mit aller Gewalt verteidigen zu müssen. Zumindest wirkt es so, um ehrlich zu sein.

    Aber belassen wir es dabei.

  4. Moin Thorsten,

    schön auf den Punkt gebracht. An G+ genieße ich gerade ganz besonders die Tatsache, dass man hier sehr schön Kontakte knüpfen kann. Gerade die Communities geben viel her.
    Wenn ich sehe, wie oft auch ältere Beiträge noch angeklickt und auch geplust und kommentiert werden, stelle ich fest, dass die Plattform sehr viel nachhaltiger ist, als FB und Twitter, wo Beiträge schon nach wenigen Stunden meist keine Relevanz mehr haben. Das Lese- und Recherche-Verhalten ist hier ganz anders als bei den meisten Diensten. Damit ist G+ für mich eine wirklich gute Ergänzung zum Blog.

    Dass man hier eher „soziale“, als „SEO“-Inhalte antrifft, ist ein weiterer Punkt, den ich sehr schätze. Google+ ist lebendiger, denn je.

    Viele Grüße nach MD
    Sascha

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